Unsere grüne Hochzeit
14.08.1999


 
Eigentlich wollten wir erst so gegen 5.30 Uhr aufstehen, aber um 5 Uhr war ich (Trixi) hellwach. Wir hatten beide die Nacht sowieso nicht besonders gut geschlafen. Draußen war nachts fürchterlicher Musiklärm von irgendwelchen Autos und der Nachbar hat die ganze Zeit seine Frau angeschrien.
Das frischvermählte Paar
Am Anfang der Woche war das Wetter noch ziemlich klasse, die zwei Tage vor unserer Hochzeit dann ziemlich mies. Aber am Samstag hatten wir dann wirklich Glück oder sagen wir, es war Vorhersehung. Erst abend hat es angefangen zu regnen; das war dann aber nicht mehr so schlimm.
Gegen 6.15 Uhr bin ich dann losgefahren zu meinen Eltern. Dort angekommen habe ich versucht, noch etwas zum Frühstück zu essen, habe aber nur ein halbes Brötchen runterbekommen und gerade noch ein Glas Milch. Um 7 Uhr kam dann auch schon die Friseuse. Wir haben dann gleich angefangen: Haare waschen und Bier als Festiger überschütten. Dann alles auf Lockenwickler und unter der Trockenhaube schwitzen.
Laufend mußte Trixi das Kleid vorführen
Gegen 8 Uhr kam die Kosmetikerin Frau Wöhnert von der Parfümerie Reinke.  Also erst mal die "Augen" reingemacht und los gings. Nach gut 30 Minuten war das Gesicht schon mal perfekt. Dann mußte ich mich erst mal anziehen. Meine Eltern waren inzwischen schon mal los, meine Schwester und meine Nichte abholen. Das mit dem Anziehen ging auch ganz schnell und problemlos. 
Gegen 8.30 Uhr kam meine Trauzeugin. Ich mußte dann noch mal unter die Haube, weil die Haare noch nicht ganz trocken waren. Also noch mal 15 Minuten schwitzen. Ich wollte ja unbedingt so süße kleine Korkenzieher-Locken haben (wie bei "Fackeln im Sturm"). Sah auch ganz toll aus. 
Kurz nach 9 Uhr kam Falks Trauzeugin mit dem Brautstrauß, der absolut traumhaft aussah. Lachsfarbene Rosen und so kleine bordeuxfarbene Kugeln (keine Ahnung wie die heißen) und dann eben als Art Wasserfall. Ab da wurde ich wirklich immer aufgeregter. 
Falk hatte sich in der Wohnung unseres Freundes fertiggemacht und wurde von seiner Trauzeugin abgeholt. 
Die Braut beim Einsteigen in die Limosine
Meine Trauzeugin hat dann kurz noch eine Videoaufnahme von mir gemacht und dann war auch schon die Limousine da. Der Fahrer war so ein alter Herr mit schickem Anzug und weißen Handschuhen, richtig edel. Als ich aus dem Haus gegangen bin, haben mich schon einige Leute bewundert und mir Glück gewünscht - ein tolles Gefühl. Vom Fahrer bekamen wir dann schon mal eine Flasche Schampus geschenkt. Und dann sind wir zur Kirche rübergefahren, in der das Standesamt ist. 
Draußen standen nur mein Vater und die Fotografin. Mein Pa hatte schon Tränen in den Augen, als ich ausstieg. Und das schon am Anfang - wie soll man sich da zusammenreißen? Meine Trauzeugin hat dann die Schleppe ausgebreitet und mir geholfen, den Schleier vor das Gesicht zu legen. Auch gar nicht so einfach. Dann gingen wir in den Vorraum, wo mich die Standesbeamtin begrüßte. 
  Tja und dann gings los: Hochzeitsmarsch, alles aufstehen, Falk hatte sich noch so gedreht, daß er mich erst nicht sehen konnte (Glastür!!!) und dann ging ich ganz langsam am Arm meines Vaters rein. Ich wußte gar nicht, wo ich hinschauen sollte, vor Aufregung und Falk auch nicht. Wir mußten uns dann doch erst mal kurz knuddeln. 
Die Zeremonie war ganz toll, wir haben auch etwas Persönliches mit einfließen lassen. Wir haben die ganze Zeit Händchen gehalten, Falk hat die ganze Zeit Tränen in den Augen gehabt und ich mußte mich die ganze Zeit zusammenreißen, damit mein Make Up nicht ruiniert ist, bevor wir mit dem Fotografieren angefangen haben. Meine Lippen haben immerzu gezittert oder gebebt und Falk hatte einen ganz trockenen Mund. Sein Ja kam dann auch leicht verzögert, meines eher schüchtern. 
So wurden unsere Hochzeitsfotos gemacht.
Spätenstens als und dann alle gratulierten, mußte ich auch mein Taschentuch zücken. Das war dann doch zuviel. Wir sind dann nach draußen gegangen, voran unsere Blumenmädchen (total süß die beiden) und haben draußen Fotos mit allen gemacht. Dann gings in Kolonne in die Innenstadt zum Friedländer Tor. Dort haben wir super tolle Fotos gemacht. Echt traumhaft. 
So gegen 11.15 Uhr waren wir dort fertig und jetzt kam noch was ganz Besonderes und Aufregendes. Wir wollten doch gerne einen Baum pflanzen und 2 Wochen vor der Hochzeit haben wir erfahren, daß es noch klappen würde. Wir hatten gar nicht mehr damit gerechnet. Eine Woche vorher sind wir mit dem Zuständigen vom Grünflächenamt in die Oststadt (Stadtteil von Neubrandenburg) gefahren und haben den Platz markiert. Entschieden hatten wir uns für eine Buche. 
Wir wissen nicht, ob es einmalig ist, aber wir haben noch nicht gehört, daß es soetwas sonst noch irgendwo gibt: einen "Hochzeitspark". Der wurde bei uns jetzt nämlich angelegt und wir haben ihn eben eröffnet. Der Mann vom Grünflächenamt sagte uns, daß die Pressestelle schon überrannt werden würde, weil alle (Presse, Rundfunk, Fernsehen) davon gehört hätten und gerne dabei wären und ob wir etwas dagegen hätten. Nein, hatten wir nicht. 
Auch die Vorbereitungen für das Pflanzen (Baum hochschaffen, Loch buddeln, Wasser bereitstellen) hat eine Firma in Neubrandenburg für uns übernommen und ganz toll organisiert. Wir brauchten uns um nichts kümmern. Der Baum und alles drumrum war zwar nicht ganz billig, aber die Super Oraganisation durch den Planzenhof im Kulturpark war es uns wert. Der Horst Blecha vom Pflanzenhof war so begeitstert, daß er das für uns oranisieren durfte. Gerade darum hat alles auch so gut geklappt.
Eigentlich wollten wir doch nur ein Bäumchen pflanzen...
So gegen 11.30 Uhr kamen wir im Autokorso mit wildem Gehupe dann in der Oststadt an. Und wer wartet dort außer den Presseleuten: der Bürgermeister. Wow, das wußten wir nicht. Er hatte auch davon gehört, und wollte es sich nicht nehmen lassen, dabei zu sein und uns zu gratulieren. An dieser Stelle nocheinmal vielen Dank, für die netten Worte.
Tja, also haben wir den Baum gepflanzt, uns schön fotografieren, interviewen und filmen lassen und vom Bürgermeister die Hand schütteln lassen. War echt toll. Kann man gar nicht beschreiben. Es ist schon was Besonderes, zu wissen, daß man den ersten Baum gepflanzt hat. Wir haben natürlich auch eine Urkunde darüber mit Lageplan und allem drum und dran. 
Wir räumen jedes Hindernis aus dem Weg
Danach sind wir ins Andersen Hotel gefahren, wo man uns noch einen Baumstamm in den Weg gestellt hatte. Eigentlich wollten wir ja gar nicht sägen, ist auch irgendwie komisch, erst pflanzen dann zersägen, aber wir haben es natürlich mitgemacht. Dann überreichte man uns Brot, Salz und Wasser. Und wir hatten schon solchen Hunger - aber trockenes Brot?! 
Tja, und dann ging alles ganz normal weiter, wie wohl bei jeder Hochzeit: Mittagessen, Geschenke bestaunen (nicht auspacken - das haben wir erst am nächsten Tag im Hotel getan!), Hochzeitstorte anschneiden,  Kaffeetrinken, Spiele, Brautwalzer, der aufgrund der kleinen Tanzfläche erst beim zweiten Anlauf perfekt klappen wollte, Tanzen, Abendessen, wieder Spiele und Tanzen. Um 23 Uhr gabs dann noch eine Eisbombe mit Feuerwerk - die auch noch gut verputzt wurde. Um 23.45 Uhr haben wir dann Schleier abtanzen gemacht, wobei ich, meine Haare und mein Kopf ziemlich gelitten haben. 
Die Hochzeitstorte war wirklich lecker.
So lecker, daß nach kurzer Zeit fast alles verspeist war.
Um 24 Uhr kam unser Taxi und brachte uns in unser "Flitterhotel". Die Fotos hatten wir am selben Abend noch geliefert bekommen und haben sie uns dann im Hotel angesehen und sie bestaunt. Als wir gegen 2.30 Uhr ins Bett kamen, waren wir dann auch völlig fertig. Alles in allem jedenfalls eine traumhafte Hochzeit.  Wir möchten uns an dieser Stelle noch einmal ganz lieb bei allen Gästen und Firmen bedanken, die uns die Hochzeit zu einem unvergesslichen Erlebnis gemacht haben. Ganz besonders bei Frau Ines Meiß und dem gesamten Team des Andersen Hotels Neubrandenburg, die nicht nur die Feier ganz toll organisiert haben, sondern am Hochzeitstag alles daran setzten, die Feier so schön wie möglich zu gestalten. Weiterhin vielen Dank an das Blumenhaus Ortel, daß auch meine speziellen Brautstrauß- und Gesteckwünsche hervorragend umsetzte und vielen Dank an Jacqueline für die supertollen Fotos, die Ihr hier bewundern könnt. 
Wir waren dann Montag (16.8.) auch gleich in der Zeitung und am Mittwoch (18.8.) auch noch mal. Die Artikel findet Ihr hier.
Beatrice und Falk